Georg Martin
Recht auf Lüge, Lüge als Pflicht
Zu Begriff, Ideengeschichte und Praxis der politischen »edlen« Lüge
Gibt es – über die Staatsräsonlehre hinausgehend – Situationen, in denen eine Regierung berechtigt oder gar verpflichtet ist, politische Maßnahmen, die das Wohl der Bürger befördern, mit Hilfe von Lügen durchzusetzen? Platon bejaht diese Frage und bezeichnet entsprechende Lügen als »edel«.
Der Autor liefert die erste Monographie zu diesem Thema. Sie leistet eine Begriffsbestimmung der »edlen« Lüge und zeichnet darauf aufbauend ihre neuzeitliche Rezeption nach: Aus Machiavellis politischer Religion, den Naturrechtssystemen Grotius’ und Pufendorfs und der Liberalismuskritik bei Leo Strauss leitet er drei Typen »edler« Lüge her.
Den zweiten Schwerpunkt bilden Fragen zum politisch-analytischen Nutzen der »edlen« Lüge und zu ihrer Vereinbarkeit mit liberal-demokratischen Prinzipien. Grundlage für diese Überlegungen sind Aussagen der US-Regierung im Jahr 2003 über irakische Massenvernichtungswaffen sowie Helmut Kohls »Blühende Landschaften«.
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broschiert: 378 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-0905-5 Erschienen: 14.12.2009 72,00 € (Preisbindung aufgehoben)
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E-Book: 378 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-0905-5 Erschienen: 14.12.2009
Auszüge aus Rezensionen
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Der Verfasser sieht zu
Recht, daß das Phänomen der edlen Lüge bisher in der Forschung erstaunlich
wenig beachtet worden ist. Das macht seine Arbeit sehr nützlich für jeden,
der nach einer systematischen Explikation des Problems sucht.IFB –Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft (Januar 2013)