Diese Studie stellt die Entstehung und Entwicklung der Bürgerinitiativbewegung in der Bundesrepublik in einen größeren Zusammenhang: die zunehmende Bedeutung des politisch-administrativen Sektors, die uneingelösten Versprechen und die verdrängten Nebenfolgen politischer Planung, die Unzulänglichkeit verschiedener Partizipationsmodelle und die sich hieraus ergebende Forderung nach materieller Partizipation. Bürgerinitiativen sind somit Ausdruck und Katalysatoren eines tiefgreifenden Wertwandels, in dessen Verlauf sich neue Lebensorientierungen, Fortschrittskonzepte und Politikformen herausschälen. Die Arbeit von Rucht bietet eine theoretisch fundierte, materialreiche und kritische Analyse. Sie verdeutlicht, daß Bürgerinitiativen nicht allein als eine Reaktion auf das gegenwärtige Parteisystem verstanden werden können.