Je knapper der Raum zum Leben wird, desto mehr Bedeutung gewinnt ein Sozialverhalten, welches nach tier-ethnologischen Forschungsansätzen mit Territorialität bezeichnet wird. In dem Buch werden die sich damit befassenden Konzepte ökologisch, interaktionistisch und kulturanthropologisch orientierter Sozialwissenschaften referiert und die grundlegende Frage nach einer soziobiologischen Begründung gestellt. Die Ergebnisse der vergleichenden Verhaltensforschung, der Evolutionsforschung und der biologischen Psychiatrie lassen ansatzweise erkennen, daß die menschliche Territorialität ein biologisches Fundament besitzt, aber zu ihrer Manifestation zusätzlicher Bedingungen bedarf. Das Buch liefert einen Beitrag zur soziologischen Anthropologie und dürfte sowohl für die Mikrosoziologie als auch für die politische Soziologie von nicht unerheblicher Bedeutung sein.