Innerhalb der Soziologie hat sich aufbauend auf zentrale Konzepte wie »Lebenswelt« und »Alltag« ein Paradigmenwechsel vollzogen, der auch die Religionssoziologie erfaßt hat. In diesem Buch werden religiöse Phänomene in ihrer Beziehung zur Lebenswelt gesellschaftlicher Subjekte, als grundlegender Teil des Prozesses der Sinnstiftung, analysiert. Ausgehend von Überlegungen innerhalb der Sozialphänomenologie und der Wissenssoziologie wird die Verknüpfung von Alltäglichem und Außeralltäglichem als Grundstruktur und Technik religiöser Sinnsstiftung herausgearbeitet. Die Aussagekraft dieses Zugangs wird dann auch in speziellen Analysen zum Stellenwert von Wertorientierungen, zu Ausdrucksformen popularer Alltagsreligiosität und zu Aspekten von Sinnstiftung in der Unterhaltungsliteratur erprobt und erwiesen. Insgesamt kann gezeigt werden, daß die Beschäftigung mit der »Transzendenz« in der Lebenswelt auch zur weiteren Entwicklung einer Theorie des Alltagslebens generell beiträgt.