In einem effizienten internationalen Güter- und Kapitalmarkt setzt der Devisenmarkt aufgrund einer geschätzten Wahrscheinlichkeitsfunktion für den zukünftigen realen Wechselkurs den augenblicklichen Wechselkurs so fest, daß die erwartete reale Wechselkursänderung genau dem erwarteten realen Zinssatzdifferential entspricht. Abweichungen von dieser Effizienzform müssen jedoch nicht als Ergebnis ineffizienter Informationsverarbeitung oder als irrationales Verhalten interpretiert werden, sondern können auf die Existenz einer variablen Risikoprämie, welche durch die Risikoaversion der Devisenmarktteilnehmer bedingt wird, zurückgeführt werden. Im Gegensatz zu sonstigen ökonomischen Arbeiten, die die Risikoprämie auf ökonomische Risiken, wie Wechselkurs- oder Inflationsrisiken, beziehen, wird in dieser Arbeit nun der Versuch unternommen, die im Devisenmarkt vorhandene Risikoprämie mit Hilfe politischer Faktoren, wie Wählerverhalten, Verbandseinfluß oder auch politische Macht von Parteien, näher zu spezifizieren.