Katharina Meinel
Für Fürst und Vaterland
Begriff und Geschichte des Münchner Nationaltheaters im späten 18. Jahrhundert
Es ist durchaus nicht unerwünscht, wenn der Titel dieses Buches »Für Fürst und Vaterland« beim Leser zunächst eine gewisse Irritation hervorruft, die sich durch das Kompositum »National« im Untertitel möglicherweise noch verstärkt. Was soll das mit dem späten 18. Jahrhundert zu tun haben? Nationalbewusstsein und seine Deformation im Nationalismus scheinen thematisch untrennbar verbunden mit der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und der Kapitulation des Denkens vor übermächtigen Emotionen. Und doch ist es das Zeitalter der aufklärerischen Vernunft, in dem die Idee der Nation und alle ihr entlehnten Begriffe keimen, wuchern und sehr verschiedenartige Blüten treiben. Zu diesen Sprösslingen zählt auch das deutschsprachige Nationaltheater, das seinerseits wiederum in regional sehr unterschiedlicher Gestalt in Erscheinung tritt.
Der vorliegende Forschungsbeitrag zielt nicht auf eine idealtypische oder normative Definition von Nationaltheater, sondern rekonstruiert für die Entstehungszeit der Münchner Nationalschaubühne konkrete Denk-, Wahrnehmungs- und Kommunikationsstrukturen und setzt diese in Bezug zu Rhetorik und Inhalten einer breiten Diskussion über nationale Identität.
Leseproben
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broschiert: 406 Seiten Format: 20,7 x 14,8 ISBN 978-3-8316-0242-1 28,00 € (Preisbindung aufgehoben)
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