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Martin Heß: Glokalisierung, industrieller Wandel und Standortstruktur – das Beispiel der EU-Schienenfahrzeugindustrie

Martin Heß

Glokalisierung, industrieller Wandel und Standortstruktur – das Beispiel der EU-Schienenfahrzeugindustrie

Die gegenwärtige Diskussion um Globalisierungsprozesse, die v.a. im Rahmen der Standortdebatte geführt wird, vernachlässigt in weiten Bereichen die Bedeutung regionaler und lokaler Verflechtungen für den Produktionsprozeß. Häufig wird Globalisierung mit spezifischen Formen internationaler Arbeitsteilung im Rahmen fordistischer Produktionsweisen in Verbindung gebracht. Räumliche Nähe und Lokalisierung stehen dem gegenüber idealtypisch für postfordistische, flexible Produktionsweisen. Die vorliegende Arbeit thematisiert Globalisierung und Lokalisierung in ihren jeweiligen Ausprägungen und verbindet sie im Konzept der »Glokalisierung« industrieller Produktion. Da die Fragestellung alle Maßstabsebenen berührt, wird die Branche als analytische Mesoebene thematisiert und am Beispiel der EU-Schienenfahrzeugindustrie eingesetzt. Diese zeichnet sich durch starke Konzentrations- und Globalisierungstendenzen aus. Gleichzeitig bilden sich in einigen Fällen regionale Produktionsschwerpunkte. Es handelt sich dabei um einen vergleichsweise alten Industriezweig; dieser weist jedoch in letzter Zeit v.a. im Bereich des Hochgeschwindigkeitsverkehrs durchaus Merkmale einer High-Tech-Branche auf. Der EU-Schienenfahrzeugbau ist weltweit technologisch führend und im Sinne Porters als Schlüsselindustrie für die Herstellerländer zu betrachten. Deshalb lassen sich aus den Ergebnissen der Untersuchung auch Konsequenzen für industrie- und wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Stärkung von Schlüsselbranchen ziehen, die trotz aller Globalisierungstendenzen häufig immer noch sehr starke nationale und regionale Wurzeln aufweisen.

  • : 218 Seiten
    Format:
    ISBN 978-3-8316-8335-2

    24,44 € (Preisbindung aufgehoben)

    vergriffen

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