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Anja Haniel (Hrsg.): Novel Food

Anja Haniel (Hrsg.)

Novel Food

Dokumentation eines Bürgerforums zu Gentechnik und Lebensmitteln

Gentechnische Verfahren werden immer öfter bei der Produktion von Nahrungsmitteln eingesetzt. Herbizidresistentes Soja, Antimatsch-Tomaten, insektenresistenter Mais oder Käse, der mittels gentechnisch produzierter Enzyme erzeugt wird, werden schon bald auch in deutschen Supermärkten erhältlich sein. Die Verbraucher stehen Novel Food jedoch äußerst skeptisch gegenüber. Neben ökologischen Risiken bei der Freisetzung transgener Pflanzen werden Gesundheitsrisiken wie Allergien oder die Übertragung von Antibiotikaresistenzen befürchtet. Der Nutzen von »Novel Food« für die Verbraucher wird darüber hinaus als gering eingeschätzt. Anlaß zum Streit sind insbesondere auch die Kennzeichnungsregelungen für gentechnisch hergestellte Lebensmittel in der Novel Food-Verordnung, die im Mai 1997 in Kraft trat. Demnach müssen nur solche Produkte gekennzeichnet werden, bei denen sich der Einsatz der Gentechnik im Produktionsprozeß nachweisen läßt. Dies aber wird nur für einen Bruchteil der Lebensmittel möglich sein.
Für Verbraucher ist es von großer Bedeutung, eine freie Kaufentscheidung treffen zu können. Dies setzt aber nicht nur eine entsprechende Kennzeichnung der Produkte, sondern auch solide Informationen über »Novel Food« voraus. Das hier dokumentierte Bürgerforum »Novel Food: Gentechnik und Lebensmittel« sollte den Teilnehmern ein differenziertes Bild über Chancen und Risiken der Gentechnik im Lebensmittelbereich vermitteln. Die resultierenden Stellungnahmen der Bürger zum Themenkomplex »Novel Food« zeigen, daß die Ablehnung trotz differenzierter Faktenkenntnis groß ist. Die Einsicht in die Unumkehrbarkeit der Entwicklung aber führt dazu, daß die Forderung nach Transparenz bei der Kennzeichnung starkes Gewicht hat.

  • broschiert: 176 Seiten
    Format: 20,5 x 13,5
    ISBN 978-3-8316-8431-1
    Erschienen: 11.05.2020

    45,00 €

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