utzverlag

Neuerscheinung in unserer Reihe zur Byzantinistik: „Persische Astronomie in Byzanz“.

Im Dezember 2020 übernahm der utzverlag die „Münchner Arbeiten zur Byzantinistik“, herausgegeben und gegründet von Prof. Dr. Albrecht Berger, dem Inhaber des Lehrstuhls für Byzantinistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Mit Alberto BardisPersische Astronomie in Byzanz. Ein Beitrag zur Byzantinistik und zur Wissenschaftsgeschichte“ erscheint nun bereits der vierte Band.

Cover

Obwohl das geozentrische Kosmologiemodell des Ptolemaios seit Langem ungültig ist, lohnt es sich trotzdem, die Fragestellungen der alten und mittelalterlichen Astronomie nachzuvollziehen und zu verstehen. Durch die modernen Erkenntnisse der Wissenschaft scheint es zwar, dass die alte Astronomie nicht viel mehr als ein abenteuerlicher Roman ist, weil ihre Ergebnisse fehlerhaft sind, doch waren die Vorstellungen der ptolemäischen Astronomie für mehr als ein Jahrtausend gültig. Die Bedeutung der Fragestellungen der vorkopernikanischen Astronomie liegt uns vor als historischer Wissensgegenstand, und die Geschichte der Astronomie bietet große Interpretationsprobleme. Die Pflicht einer historisch-philologischen Arbeit ist demzufolge, den Ursprung der Fragestellungen der vorkopernikanischen Astronomie nachzuvollziehen, das heißt den historischen und kulturellen Hintergrund, der ein bestimmtes Zeitalter und seine Gelehrten gekennzeichnet hat. Infolgedessen ist es Ziel dieses Beitrags, die Grundzüge der Astronomie in Byzanz im 13.–ŠŽ15. Jahrhundert aus der Perspektive der Byzantiner zu verstehen und an den Leser von heute zu vermitteln. Dieses Ziel wird spezifisch durch das Studium eines astronomischen Textes der damaligen Zeit erreicht, dessen Untersuchung den größten Teil dieser Arbeit bildet.

Da es um eine interdisziplinäre Arbeit geht, wurde versucht, ein Gleichgewicht zwischen den Forschungsgebieten der Byzantinistik und der Wissenschaftsgeschichte zu erreichen. Die Einleitung enthält daher auch Angaben, die vermutlich jedem Byzantinisten bekannt sind. Sie richten sich an den Wissenschaftshistoriker, der das Studium der Byzantinistik nicht gewohnt ist. Gleichermaßen findet der Wissenschaftshistoriker Angaben, die ihm schon bekannt sein dürften, aber einem Byzantinisten fremd sind. Auf jeden Fall ermöglicht diese Arbeit dem Byzantinisten, dem Wissenschaftshistoriker, aber auch dem einfach am Thema interessierten Leser zu entdecken, welche Art Texte die byzantinischen Gelehrten des 14‹Œ. und 15‹Ž. Jahrhunderts verwendeten, um die Astronomie zu praktizieren.