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Rolf Brandel: Die Fortentwicklung von Organisation und Administration in der Regionalplanung am Beispiel Nordrhein-Westfalen

Rolf Brandel

Die Fortentwicklung von Organisation und Administration in der Regionalplanung am Beispiel Nordrhein-Westfalen

Die Regionalplanung ist gegenwärtig durch einen hohen Veränderungs- und Anpassungsbedarf gekennzeichnet. Viele Anforderungen, die heute aus raumwissenschaftlicher Sicht an eine entwicklungsorientierte Planung auf regionaler Ebene gestellt werden, führen vermutlich zu umfangreichen Veränderungen in Organisation und Ablauf regionalplanerischer Verfahren. Insofern ist eine detaillierte Untersuchung der Frage erforderlich, wie die Wirksamkeit von regionaler Raumplanung unter den veränderten Rahmenbedingungen auf der Ebene der Verwaltungsorganisation sichergestellt werden kann und welche Konsequenzen sich hieraus für die Weiterentwicklung der Regionalplanungsorganisation ergeben.
Mit der vorgelegten Arbeit soll vor allem auf die folgenden drei Fragestellungen näher eingegangen werden:
Welche Auswirkungen haben die aktuellen Bemühungen um eine Modernisierung der öffentlichen Verwaltung auf das Tätigkeitsfeld der Regionalplanung?
Wie werden sich Entwicklungstendenzen im Bereich der Regionalplanung auf das entsprechende Verwaltungshandeln auswirken?
Wie lassen sich die Bemühungen um eine Verwaltungsmodernisierung einerseits und um eine Verbesserung der Regionalplanung andererseits miteinander kombinieren?

Zur Bearbeitung dieses Untersuchungsansatzes wird zunächst die bisherige Entwicklung der Regionalplanung als eigenständige überörtliche, überfachliche und zusammenfassende Planungsdisziplin dargestellt. Daraufhin werden die aktuellen planerisch-inhaltlichen Herausforderungen an eine moderne Regionalplanung den derzeit in der Diskussion befindlichen Überlegungen zu einer Reform der Regionalplanungsorganisation gegenübergestellt. Die dabei deutlich werdende Diskrepanz zwischen den inhaltlichen Anforderungen einer zukünftigen Regionalplanung und der Leistungsfähigkeit klassischer Verwaltungsorganisation erfordert den Rückgriff auf staatstheoretische Überlegungen zu einem »modernen« Staat, an dessen Anforderungen sich die Verwaltung als ganzes zukünftig zu orientieren hat. Dabei läßt sich feststellen, daß die Konzepte moderner Staatlichkeit mit den planerischen Anforderungen an eine moderne Raumplanung auf der regionalen Ebene weitgehend in Übereinstimmung zu bringen sind. Die bisher entwickelten Ansätze zu einer Modernisierung der öffentlichen Verwaltung, die letztlich die Konkretisierung und Verwirklichung eines modernen Staatswesens zum Ziel haben, sind jedoch in der mit Planungsaufgaben befaßten Verwaltung bislang nur wenig verbreitet. Anhand theoretischer Überlegungen zur Eignung ausgewählter Verwaltungsreforminstrumente für die Regionalplanungsabteilungen und einer empirischen Studie über den Modernisierungsprozeß bei der Bezirksregierung Düsseldorf als Regionalplanungsbehörde werden schließlich einige Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Verwaltungshandelns im Tätigkeitsfeld der Regionalplanung vorgelegt. Dabei ist, entgegen der in der politischen Debatte oft im Vordergrund stehenden Fragen des optimalen Verwaltungsaufbaus bzw. Regionzuschnitts festzustellen, daß die Wirksamkeit von Regionalplanung vor allem durch eine Modernisierung ablauforganisatorischer Prozesse gesteigert werden kann.

  • broschiert: 240 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-89675-316-8

    58,98 € (Preisbindung aufgehoben)

    vergriffen

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