Die Vertretung einer Person im Rechtsverkehr birgt wegen der Vermehrung der an einem Rechtsgeschäft beteiligten Personen besondere Gefahren und rechtliche Schwierigkeiten. Diese manifestieren sich besonders bei der Frage der Wissens-, Haftungs- und Besitzzurechnung. Die Repräsentation einer Person kommt aber nicht nur in der Form der gewillkürten Vertretung vor. Bei der gesetzlichen Vertretung als weitere Fallgruppe lassen sich die oben beschriebenen Fragen oft schon weniger eindeutig lösen. Bei der Organschaft bei juristischen Personen ist dagegen seit jeher umstritten, ob es sich dabei überhaupt um Stellvertretung im eigentlichen Sinne handelt. Daher gestaltet sich die Klärung der angesprochenen Probleme dort auch besonders schwierig. Anhand der Lösung der Sachfragen soll gezeigt werden, daß die Antwort auf die Probleme bei (gesetzlicher) Vertretung und Organschaft mit Hilfe der Zurechnung gefunden werden kann.