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Harald Müller: Flexible Signalisierungsarchitektur für Multimediadienste mit heterogenen Endgeräten

Harald Müller

Flexible Signalisierungsarchitektur für Multimediadienste mit heterogenen Endgeräten

Multimediaanwendungen stellen eine Reihe von neuen Anforderungen an die Signalisierung und Steuerung zukünftiger Breitbandnetze (B-ISDN). Stetigen Veränderungen unterworfene, neue Anwendungen erfordern den Aufbau und Unterhalt von teilweise komplexen Kommunikationsstrukturen mit mehreren Teilnehmern und Medien. Bisher existierende Signalisie-ungsansätze besitzen nur einen Teil der notwendigen Funktionalität.
In dieser Arbeit wird eine neuartige Signalisierungs- und Steuerungsarchitektur beschrieben, die den Anforderungen von Multimediaanwendungen gerecht wird. Eine wesentliche Funktionalität ist dabei die Unterstützung heterogener Endgeräte. Die Architektur umfaßt ein funktionales Modell, Steuerungsverfahren in den funktionalen Einheiten und Signalisierungsprotokolle.
Um die durch die erweiterte Funktionalität zwangsläufig komplexer werdenden Steuerungs-vorgänge zu strukturieren, wurde eine funktionale Trennung in Ruf-, Ressourcen- und Verbindungssteuerung eingeführt. Die Rufebene dient der logisch-abstrakten Beschreibung der Kommunikationsbeziehung durch den Teilnehmer. Dazu wird ein objektorientiertes Rufmodell verwendet, das durch die variable Kombination elementarer Rufobjekte die Beschreibung komplexer Rufstrukturen erlaubt. Für die Unterstützung von Konferenzen und der Kommunikation zwischen heterogenen Endgeräten werden sogenannte Spezialressourcen eingeführt. Diese wickeln beispielsweise das Mischen mehrerer Informationsströme oder eine Konversion des Kodierformats ab. Die Ressourcensteuerung führt eine Abbildung auf Verbindungen und Spezialressourcen durch und übernimmt die Lokalisierung und Steuerung der Spezialressourcen.
Durch eine Zentralisierung der Ruf- und Ressourcensteuerung wird eine Vereinfachung der notwendigen Steuerungsverfahren erreicht. Gleichzeitig entfallen dadurch der Koordinierungsaufwand und die Netzknotenschnittstellen für die Ruf- und Ressourcenebene. Ein Ver-arbeitungsengpaß wird durch die Möglichkeit der variablen Zuordnung der für einen Ruf zuständigen Instanzen vermieden. Die Abtrennung der Spezialressourcen von den Vermitt-lungsknoten gewährleistet eine erhöhte Flexibilität gegenüber der Anpassung bestehender und der Einführung neuer Spezialressourcentypen. Ferner können dadurch Spezialressourcendienste durch gesonderte Anbieter erbracht werden.
Eine eigens entwickelte, verteilte Verbindungssteuerung ermöglicht den Aufbau und Unterhalt der Übermittlungsverbindungen. Die Funktionalität umfaßt Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen, eine dynamische Änderung von Verbindungsparametern und einen stellvertretenden Verbindungsaufbau. Die funktionale Architektur und Eigenständigkeit der Verbindungsebene ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher Übermittlungstechnologien. Neben ATM können auch z.B. hochbitratige Lokale Netze verwendet werden.
Die funktionalen Einheiten bilden eine offene Architektur mit definierten horizontalen und vertikalen Schnittstellen. Auf diese Weise können Telekommunikationsdienste, Spezialressourcendienste und Übermittlungsdienste durch unterschiedliche Anbieter erbracht werden.
Ein Großteil der funktionalen Einheiten, Steuerungsverfahren und Protokolle der entwickelten Signalisierungsarchitektur wurde unter Verwendung der formalen Beschreibungssprache SDL spezifiziert. Mit Hilfe eines integrierten Werkzeugs wurde ein Simulationsprototyp er-stellt, mit dem die entwickelten Verfahren und Protokolle verifiziert wurden.

  • broschiert: 206 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-89675-152-2

    48,98 € (Preisbindung aufgehoben)

    vergriffen

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