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Christian Roßner: Recht und Moral bei den griechischen Sophisten

Christian Roßner

Recht und Moral bei den griechischen Sophisten

Lohnt die Betrachtung der griechischen Sophisten aus heutiger Sicht? Mit den Begriffen »Sophist« und »sophistisch« verbindet sich zumeist eine Vorstellung von spitzfindiger Wortverdreherei und oberflächlicher Sprachvirtuosität. Könnte schon dieser Aspekt aus der heutigen Perspektive der medienbestimmten demokratischen Gesellschaft von nicht geringem Interesse sein, so zeigt sich die erstaunliche Modernität der sophistischen Denker bei genauerem Hinsehen noch in weitaus größerem Ausmaß. Die Sophisten kamen fast ausnahmslos als Fremde nach Athen, das im 5. Jh. v. Chr. auf dem Höhepunkt seiner politischen Macht stand. Wenn die Sophisten, die zum Großteil als Wanderlehrer umherzogen, im Stadtstaat Athen so erfolgreich wirken konnten, muß von ihnen eine ganz außerordentliche Faszination ausgegangen sein. Sätze wie »der Mensch ist das Maß aller Dinge« oder »Gerechtigkeit ist der Nutzen des Stärkeren« fielen in Athen, in dem fundamental-demokratische Tendenzen mit reaktionär-aristokratischen um die Macht rangen, auf fruchtbaren Boden. Wenn man den philosophischen Gehalt der sophistischen Gedanken im einzelnen erforscht, stellt man verwundert fest, daß schon vor fast zweieinhalb tausend Jahren in der athenischen Demokratie eine Diskussion um Individualismus und Solidarität geführt wurde, die heute aktueller denn je ist. Diese Diskussion in ihren Grundzügen aufzuzeigen, ist Ziel dieses Buches.

  • broschiert: 284 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-8322-2
    Erschienen: 01.08.1998

    34,00 € (Preisbindung aufgehoben)

    vergriffen

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