Die Arbeit nimmt sich des nach wie vor aktuellen Problems der Überschuldung einkommens- und vermögensloser Familienangehöriger durch Übernahme einer Bürgschaft aus rechtsvergleichender Sicht an. Für einen Vergleich wird das französische Recht gewählt, da eine Verbesserung des Bürgenschutzes in Frankreich ebenfalls Gegenstand einer lebhaften Diskussion in Literatur und Rechtsprechung ist. Das französische Recht wählt zur Bewältigung einer in beiden Rechtsordnungen ähnlich gelagerten Problematik einen grundlegend anderen Ansatz als das deutsche Recht, indem es im wesentlichen versucht, durch vorbeugende Maßnahmen den Abschluß eines den Bürgen überfordernden Vertrages zu verhindern. Dieser Ansatz wird rechtsvergleichend untersucht, ob er Anregung für die sich zuweilen einseitig auf eine nachträgliche Sittenwidrigkeitskontrolle von Bürgschaftsverträgen konzentrierende deutsche Diskussion beinhaltet.