Auch diese Dissertation ist eine Frucht der umfangreichen Diskussion, die der Bundesgerichtshof durch seine Autokranentscheidung im Jahr 1985 ausgelöst hat. Am Anfang stand die Frage, ob und wie eine konzernbedingte Haftung im qualifizierten faktischen Konzern von dem seit Jahren diskutierten Haftungsdurchgriff abzugrenzen ist. Inhaltlich systematisiert die Arbeit daher zunächst die Theorien zum Durchgriff und zur Konzernhaftung und stellt sie kritisch dar (Abschnitte A. bis D.). Es zeigt sich, daß zwar BGH und Literatur einige Voraussetzungen für eine Konzernhaftung - losgelöst vom Haftungsdurchgriff - entwickelt haben, es aber bisher keine Einigkeit darüber gibt, was die Grundlage für eine solche Haftung ist. Im Abschnitt E. wird als Grundlage die hier so genannte Konzernverantwortung, ein Rechtsverhältnis sui generis, herausgearbeitet, welches Parallelen in der Konstruktion der Geschäftsverbindung aufweist. Auf dieser Basis lassen sich Voraussetzungen und Grenzen einer Konzernhaftung klar herausarbeiten. Der dritte Teil beinhaltet konsequenterweise die Abgrenzung zwischen Haftungsdurchgriff und Konzernverantwortung im faktischen GmbH-Konzern.