
Dirk Rohmann
Gewalt und politischer Wandel im 1. Jahrhundert n. Chr.
Die althistorische und philologische Forschung hat häufig darauf hingewiesen, dass die römische Literatur des ersten nachchristlichen Jahrhunderts in auffallender Weise von Darstellungen physischer Gewalt geprägt ist. Jedoch ist dieses Phänomen bislang weder schlüssig erklärt noch ist seine historische Aussagekraft eingehend untersucht worden.
Diesen Versuch unternimmt Dirk Rohmann in der vorliegenden Arbeit: Er analysiert die antiken Einstellungen sowie die textuelle Funktion von Gewalt anhand sprachlicher Untersuchungen, Bewertungen in der Philosophie sowie besonders erklärungsbedürftiger expliziter Beschreibungen von Gewalt in Geschichtsschreibung und Dichtung. Die Arbeit diskutiert die Historizität und Tendenzen von Gewaltszenen sowie die Wahrscheinlichkeit und Reichweite nahe liegender historischer oder literaturgeschichtlicher Ursachen.
Die Gewalt in der Literatur wird dabei als veränderte Form der politischen Kommunikation beschrieben, die wiederum die gewandelte Rolle der schriftstellerisch tätigen Aristokratie im frühen Prinzipat besser zu verstehen hilft.
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broschiert: 260 Seiten Format: 24 x 17 ISBN 978-3-8316-0608-5 Erschienen: 19.11.2007 48,00 € (Preisbindung aufgehoben)
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E-Book: 260 Seiten Format: 24 x 17 ISBN 978-3-8316-0608-5 Erschienen: 19.11.2007 Demnächst als E-Book erhältlich
Auszüge aus Rezensionen
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Rohmanns sorgfältig geschriebene Doktorarbeit will keine Geschichte der Gewalt sein, sondern eine Studie der Gewaltdarstellung im Medium Literatur. Gerade dadurch lädt das Buch zu weiteren Reflexionen ein und stellt einen wichtigen Baustein für eine zukünftige Geschichte der Gewalt in der römischen Kaiserzeit dar.
Historische Zeitschrift, Band 288 (2009)
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No one who deals with first-century culture can ignore R.’s welcome contribution to ongoing research.
Martin Stöckinger in »Journal of Roman Studies« (17.01.2012)