utzverlag

Michael Nadler: Der besteuerte Genuss

Michael Nadler

Der besteuerte Genuss

Tabak und Finanzpolitik in Bayern 1669–1802

Michael Nadler untersucht in seiner Studie die Geschichte der Tabaksteuer im alten Bayern. Er verbindet dabei landesgeschichtliche mit finanzwissenschaftlicher Forschung und benutzt breites Zahlenmaterial zu Steuereinnahmen, Tabakpreisen und Tabakabsatz. Die bayerischen Kurfürsten von Ferdinand Maria bis Karl Theodor experimentierten mit Tabakmonopolen und Zöllen, um möglichst hohe Einnahmen zu erzielen. Staat, Monopolunternehmer und Kaufleute rivalisierten um den Gewinn aus dem Tabakgeschäft, während die Untertanen die Steuer durch Schmuggel zu umgehen versuchten. Der Autor beleuchtet auch den Tabak-Außenhandel mit den Territorien Frankens und Schwabens sowie mit den in Kurbayern eingeschlossenen Fremdgebieten, die regelrechte »Steueroasen« sein konnten. Die Möglichkeiten und Grenzen von Finanzpolitik im frühneuzeitlichen Staat und in der Territorienlandschaft des Alten Reiches werden beispielhaft deutlich.

  • Hardcover: 384 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-0764-8
    Erschienen: 18.01.2008

    39,00 € (Preisbindung aufgehoben)

    In den Warenkorb

Auszüge aus Rezensionen

  • Das im Hinblick auf den Streit um das Rauchverbot hochaktuelle Buch basiert auf einer Dissertation, die mit einem Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft ausgezeichnet wurde. Empfehlenswert!

    Heimatglocken (Nummer 8, 2008)

  • Der Hauptteil des Buches gilt aber den wechselnden finanzpolitischen Maßnahmen, um einerseits möglichst viel aus dem "grausamen Unkhrauth" herauszuschlagen, andererseits aber den gerade dadurch wachsenden Anreiz zum Tabakschmuggel mit verschiedenen Mitteln der Grenzüberwachung und Marktkontrollen und mehrmals gesteigerten Strafandrohungen - von der Gedlstrafe bis zum Arbeitshaus, ja gar bis zur Todesstrafe - einzudämmen. Dies alles stellt der Autor wissenschaftlich genau, trotzdem aber nicht trocken, sondern gut lesbar und auch unterhaltsam dar.

    Landsberger Geschichtsblätter (107. Jahrgang 2008)

  • Nadler hat ein rundum gelungenes Werk vorgelegt, das den selbstgewählten Ansatz einer "Entscheidungs- und Wirkungsanalyse der merkantilistischen Tabakbesteuerung in Kurbayern" (S. 17) unter Beachtung finanzwissenschaftlicher Theorien voll erfüllt. Er informiert stets quellengestützt und zuverlässig über den Untersuchungsgegenstand, wobei der Untersuchungszeitraum so gewählt ist, dass das System der Tabakbesteuerung seit seiner Entstehung für die gesamte Frühe Neuzeit abgedeckt ist. Durch die Beschränkung auf eine Randsteuerart im an Steuerneuschöpfungen nicht armen 17. und 18. Jahrhundert, deren Einkünfte maximal in niedrigen einstelligen Prozentbereich der Staatseinnahmen lagen, konnte die Problematik in allen Details und Facetten durchdrungen werden, ohne den Bezug zur wirtschaftlichen Gesamtsituation des Staates zu verlieren. Für den Bereich der Besteuerungsgeschichte, die immer auch Aspekte der Verwaltungs- und Behördengeschichte, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte und der Finanzgeschichte beinhaltet, hat Nadler damit Grundlagenarbeit geleistet.

    Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte (30.04.2009)

Ähnliche Bücher

  • Bernhard von Zech-Kleber: Eine Sommerfrische ersten Ranges

    Bernhard von Zech-Kleber

    Eine Sommerfrische ersten Ranges

    Das bayerische Alpenvorland ist seit rund 200 Jahren Sehnsuchtsort und -region für Menschen aus aller Welt. Die Touristen fanden dort u. a. Berge und Seen, Tradition und Brauchtum, Natur und Landschaft, zunächst im Sommer, dann auch im Winter.

  • Anna Kurzhals: „Millionendorf“ und „Weltstadt mit Herz“

    Anna Kurzhals

    „Millionendorf“ und „Weltstadt mit Herz“

    »Weltstadt mit Herz« – »Millionendorf« – »Deutschlands heimliche Hauptstadt« – diese Beinamen für die bayerische Metropole sind weithin bekannt und äußerst populär. Seit vielen Jahrzehnten formen sie ungebrochen die Bilder und Vorstellungen über München in den Köpfen der Einwohner und Besucher.

  • Markus Michalski: Dr. Balthasar Mansfeld (1440–1503)

    Markus Michalski

    Dr. Balthasar Mansfeld (1440–1503)

    Dr. Balthasar Mansfeld (1440–1503) wirkte als universitär ausgebildeter Arzt über 30 Jahre lang in München. Neben seiner Aufgabe als Stadtarzt und als Leibarzt des bayerischen Herzogs Sigismund betreute er diverse Klöster im heutigen Oberbayern sowie andere Personen der gesellschaftlichen Elite.

  • Alexandra Scherrer: Das Französische Generalkonsulat in München 1945–1980

    Alexandra Scherrer

    Das Französische Generalkonsulat in München 1945–1980

    Als Louis Jousset am 15. Februar 1946 seine Tätigkeit als französi-scher Generalkonsul in München aufnahm, lagen die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erst wenige Monate zurück. Doch wie groß schon zu diesem Zeitpunkt sowohl auf französischer als auch auf bayerischer Seite das Bemühen um freundschaftliche Beziehungen...