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Martin Zimmermann (Hrsg.): Extreme Formen von Gewalt in Bild und Text des Altertums

Martin Zimmermann (Hrsg.)

Extreme Formen von Gewalt in Bild und Text des Altertums

Physische Gewalt ist eine Universalie der Kulturen und zu allen Zeiten zu beobachten. Besserung im Sinne einer Mäßigung oder einer Abnahme von Gewalt ist in der bisherigen Geschichte der Menschheit nicht festzustellen. Die Formen und der Umfang, in dem sie ausgeübt wird, sind aber einem historischen Wandel unterworfen. Dieser Wandel selbst ist für den Historiker und Kulturwissenschaftler von Interesse, denn jede Zeit findet zugleich besondere Ausdrucksformen, in denen sie über physische Gewalt kommuniziert. Diese mediale Verständigung über physische Gewalt ist ein zentraler Schlüssel zum Verständnis der Kulturen. Die Art und Weise, in der extreme Formen von Gewalt verboten, zugelassen und in Bildern wie Texten thematisiert werden, offenbart zeit- und kulturspezifische Regeln und Ordnungsmuster.
Die in diesem Band versammelten Beiträge versuchen, dies anhand verschiedener Kulturen des Altertums zu verdeutlichen. Dabei geht es auch, aber nicht in erster Linie um eine Rekonstruktion der Gewaltexzesse, sondern um die Frage, ob und wie diese in den Medien der Zeit wiedergegeben werden und welche Informationen sich daraus für die jeweiligen Kulturen der Antike gewinnen lassen.

Spiegel Online

Spiegel-Artikel: »Verwesung im Trog«

Tagesanzeiger

Interview mit Prof. Dr. Martin Zimmermann auf rbb

  • Hardcover: 352 Seiten
    Format: 24 x 17
    ISBN 978-3-8316-0853-9
    Erschienen: 24.03.2009

    39,00 € (Preisbindung aufgehoben)

    vergriffen – Neuauflage erhältlich: ISBN 978-3-8316-4965-5

  • E-Book: 352 Seiten
    Format: 24 x 17
    ISBN 978-3-8316-0853-9
    Erschienen: 24.03.2009

    27,99 € (Preisbindung aufgehoben)

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Über den Herausgeber

Autoren in der Reihenfolge ihrer Beiträge: Martin Zimmermann (München), Renate Müller-Wollermann (Tübingen), Andreas Fuchs (Tübingen), Bruno Jacobs (Basel), Susanne Muth (München), Felix Pirson (Istanbul), Martin Hose (München), Dirk Rohmann (München), Ulrich Huttner (Dortmund), Jens-Uwe Krause (München)

Auszüge aus Rezensionen

  • So fern und abscheulich derlei Aktionen auch anmuten, das dahinterstehende Problem, mit Folter politische Ziele erreichen zu wollen, ist bis heute aktuell.

    DER SPIEGEL 20/2009 (11.05.2009)

  • Wie eine Gesellschaft über extreme Gewalt denkt, welche Formen der Grausamkeit den Konsens sprengen und wie sie medial behandelt und genutzt werden, zeigt ihre politischen und sozialen Ordnungsmuste, schreibt Zimmermann. Das ist die kulturhistorische Perspektive, die sich spätestens von der Antike an anwenden lässt – und bis heute gilt

    Süddeutsche Zeitung (1. Juli 2009)

  • Im Ganzen hinterlässt der Band einen überaus positiven Eindruck. Das mag vor allem daran liegen, dass er es fertigbringt, einerseits durch sein breites Spektrum eine bereichernde Methodenpluralität aufzuzeigen, andererseits aber auch, insbesondere durch die systematisierenden und übergreifenden Beiträge von Martin Zimmermann, für einen erkennbaren Rahmen und solides Fundament zu sorgen.

    Plekos (11, 2009, 43-51)

  • Allen Autoren gelingt es, das Thema mit dem nötigen Feingefühl zu beleuchten: Weder verharmlosen sie die Taten noch erliegen sie der Versuchung, diese reißerisch darzustellen – kein einfaches Unterfangen bei Themen wie Folter und Hinrichtung.

    Spekturm der Wissenschaft, epoc (5/2009)

  • Der Fülle dieser Gewaltdarstellungen zum Trotz warnen die Forscher vor dem Kurzschluss, dass die antiken Kulturen gewalttätiger gewesen seien als spätere Kulturen. Die antiken Darstellungen waren keine objektiven Informationen, sagt Martin Zimmermann, sondern sollten meist gezielt Emotionen hervorrufen und den Betrachter beeinflussen.

    SonntagsZeitung (20.09.2009)

  • Der inhaltlich äußerst facettenreiche, konsistente und angemessen zurückhaltend bebilderte Band ist ein argumentativ dichtes, gelungenes Plädoyer für eine differenzierte und gezielt narrationsfreie Gewaltforschung. Diskussionswürdige Bände wie dieser machen aufgrund ihres hohen wissenschaftlichen Anspruchs Förderinitiativen des Bundeministeriums für Bildung und Forschung wie „Freiraum für die geisteswissenschaftliche Forschung“ überflüssig, da sie die Leistungsfähigkeit und die Unverzichtbarkeit der Kulturwissenschaften brillant unter Be-weis stellen und sich wohltuend von populärwissenschaftlichen und populistischen Bänden oder effekthaschenden Museumsausstellungen zum Thema Gewalt absetzen.

    Winfried Henke im "Fachbuchjournal" (2/2010)

  • Violence presents itself to the historian’s eye as a deeply disturbing and, at the same time, amorphous field of study which is in desperate need of methodical and structured approaches. The ten stimulating and (with few exceptions) highly instructive papers presented at a Munich conference in 2003, spanning the whole range from Egypt to Late Antique Rome, constitute a welcome gain in clarity. […] In large part »Extreme Formen von Gewalt« is a treasure trove for the study of ancient mentalities and cultural history.

    Bryn Mawr Classical Review 2010.09.43 (27.9.2010)

  • […] Neben Zeit und Raum verspricht vor allem die differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen (schriftlichen) Quellen mit ihren spezifischen Aussagemöglichkeiten wichtige Aufschlüsse. […]

    Göttinger Forum für Altertumswissenschaft (14 (2011))

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