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Linda Brüggemann: Herrschaft und Tod in der Frühen Neuzeit

Linda Brüggemann

Herrschaft und Tod in der Frühen Neuzeit

Das Sterbe- und Begräbniszeremoniell preußischer Herrscher vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich Wilhelm II. (1688–1797)

Herrscherbegräbnisse zählen zu den bedeutendsten zeremoniellen Ereignissen, die ein Hof in der Frühen Neuzeit zu bewältigen hatte. Sie offenbaren als komplexe Formen symbolischen Handelns gesellschaftliche Werte und Normen in momenthaft verdichteter Form und besaßen herrschaftslegitimierende und staatstragende Funktion. Das gilt in besonderem Maße für das Sterbe- und Begräbniszeremoniell preußischer Potentaten vom ausgehenden 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, einer Zeit, die vom rasanten Aufstieg Preußens in den Kreis der europäischen Mächte bestimmt war. Vor der Folie eines mentalitätsgeschichtlichen Wandels in der Auffassung vom Tod, der Veränderungen des höfischen Zeremoniells sowie des frühmodernen Staats- und Herrschaftsverständnisses untersucht die vorliegende Arbeit in einem kulturgeschichtlichen und interdisziplinären Zugriff Ableben und Bestattung des Großen Kurfürsten, Friedrichs I., Friedrich Wilhelms I., Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelms II. Dabei analysiert die Autorin auf der Grundlage eines breiten Quellenfundaments Art und Form der Inszenierung des fürstlichen Sterbens und der Beisetzungsfeierlichkeiten sowie die ihnen zugrunde liegenden Intentionen, um so langfristige Trends, aber auch den spezifischen Charakter des preußischen Funeralwesens im 18. Jahrhundert aufzuzeigen.

  • broschiert: 478 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-4442-1
    Erschienen: 24.06.2015

    52,00 €

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  • Ebook (PDF): 478 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-7145-8
    Erschienen: 30.06.2015

    36,99 €

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Auszüge aus Rezensionen

  • It is a solid piece of work, informative, clearly written, giving all kinds of useful insights into death and burial practices at an important German court during a particularly significant century in its evolution, always arriving at convincing analyses and conclusions.

    perspectivia.net (02/2016)

  • Die Autorin rekonstruiert das Sterben der Herrscher Preußens vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich Wilhelm II. Überzeugend zeichnet sie einen Trend zur »Privatisierung« nach. […] Minutiös analysiert Brüggemann sodann die sich dem Herrschertod anschließenden Inszenierungen, den Funeralpomp. Alles wird dicht beschrieben […] Die Sprache der Autorin ist nüchtern und präzise, doch heischt die überreiche Detailfülle Geduld. Die Lektüre lohnt aber schon.

    Historische Zeitschrift (Band 303 2016)

  • Die Anwendung kulturgeschichtlicher und mentalitätengeschichtlicher Methoden auf die jeweiligen Einzelfälle macht die Arbeit zu einer gewinnbringenden Lektüre und einem detaillierten Grundlagenwerk zur repräsentativen Funeralkultur Preußens.

    Friedhof und Denkmal (3/4-2016)

  • Bislang wurde in den meisten Darstellungen von hochadeligen Familiengrüften und des zugehörigen Funus mit all seinen repräsentativen und gesellschaftshistorischen Aspekten der mentalitätengeschichtliche Hintergrund dürftig beleuchtet. Besonders erfreulich ist daher Linda Brüggemanns interdisziplinäre und vielschichtige Herangehensweise in ihrer durch intensiven Quellenanaylse geprägten Dissertation über einen nur scheinbar hinreichend erforschten Komplex neuzeitlicher Zeremonialkultur.

    Bestattungskultur (12.2016)

  • Die Entfremdung des Menschen vom Tod, nach Philippe Ariès ein Phänomen der "langen Dauer" in der Geschichte der abendländischen Zivilisation, war – wie am Beispiel Friedrich Wilhelm II. sichtbar – weiter vorangeschritten (S. 371). Sinnfällig endet mit diesem keineswegs illustren Repräsentanten der Dynastie die von Brüggemann brillant beleuchtete Generation der ‚klassischen‘ Hohenzollernherrscher.

    Westfälische Forschung (66/2016)

  • Diese aufschlussreichen Entwicklungen im Stile einer ‚longue durée‘-Betrachtung minutiös untersucht zu haben, ist zweifellos das Verdienst der vorliegenden Arbeit. […] Dissertation, die über die Preußen-Forschung im engeren Sinn hinaus von Relevanz ist.

    Rheinische Vierteljahresblätter (82/2018)

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