Michael Bierwirth
Tizians Tempelgang Mariens
Tizians Wandbild des Tempelganges Mariens, das größte Gemälde von ihm überhaupt, ist bereits vom Format her ein typisch venezianisches Scuolenbild. Die besonderen Erfordernisse machten es notwendig, daß Tizian ein Bild schuf, das sich von seinem übrigen Werk beträchtlich unterscheidet. Ein Überblick über die Bildtradition des Tempelganges zeigt zum einen die motivische Übernahme von anderen Malern, zum anderen wird auch der große Abstand zu den älteren Werken deutlich. Davon ausgehend wird mittels einer eingehenden Bildanalyse die Bilderfindung nicht nur beschreibend gewürdigt, sondern sie wird auch durch die Vorbilder, die ikonographische Tradition, die Bedingungen des Anbringungsortes und durch die literarischen Vorlagen so weit wie möglich zu erklären versucht. Stets werden aber die Deutungen vom Sichtbaren bzw. vom Anschaulichen ausgehend her entwickelt, so daß das Gemälde durch eine beschreibende Interpretation der Bildform selbst zum Sprechen gebracht wird.
Leseproben
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broschiert: 129 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-7568-5 18,30 € (Preisbindung aufgehoben)
vergriffen