Hans Michael Strepp
Irreführung und Verwechslungsgefahr
Das Verbot irreführender Werbung und der Schutz der Marke vor Verwechslungsgefahren sind zentrale Tatbestände des Wettbewerbs- bzw. Markenrechts. Das Verhältnis der beiden Tatbestände zueinander hat nicht nur eine rechtspraktische Komponente, die sich vor allem in der Konkurrenzproblematik niederschlägt. Daneben gewinnt auch die rechtsdogmatische Bestimmung ihrer Beziehung gerade mit Blick auf das europäische Gemeinschaftsrecht immer größere Bedeutung. Während das deutsche Markengesetz in Umsetzung der europäischen Markenrichtlinie erging, nimmt der Europäische Gerichtshof über die Rechtsfigur des normativen Verbraucherleitbilds verstärkten Einfluß auf das nationale Wettbewerbsrecht. Zugleich hat das gewandelte Funktionsverständnis des Verwechslungsschutzes die Ausdifferenzierung des Markenrechts aus dem Wettbewerbsrecht gefördert. Die damit einhergehenden Veränderungen erfordern eine Neubestimmung des Verhältnisses von Irreführung und Verwechslungsgefahr im Sinne autonom zu interpretierender Tatbestände, die gleichwohl ein gemeinsames Fundament in der europäischen Wirtschaftsordnung finden.
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: 279 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-8399-4 39,00 € (Preisbindung aufgehoben)