»Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort« – mit ihrer Forderung nach einer gesetzlichen Verankerung dieses Prinzips versuchte in jüngerer Zeit insbesondere die sich einem steigenden Wettbewerbsdruck durch Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedstaaten ausgesetzt sehende Baubranche, ausländischen Dienstleistungserbringern den heimischen Merktzutritt zu erschweren. Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz wie auch die EU-Entsenderichtlinie zeugen vom Erfolg dieser Bemühungen. Der Autor untersucht die Vereinbarkeit dieser Regelungen mit dem Binnenmarktkonzept, insbesondere mit der EU-Dienstleistungsfreiheit, und unterzieht auch die hierzu ergangene EuGH-Rechtsprechung einer kritischen Würdigung. Dabei werden auch alternative Steuerungsinstrumente wie das Ausländerrecht oder die öffentliche Auftragsvergabe in die Betrachtungen einbezogen. Erörtert wird schließlich auch die Rechtsstellung ausländischer »Scheinselbständiger«, derentwegen ebenfalls der Ruf nach dem Gesetzgeber laut geworden ist.