Theodoros Stamatopoulos
Die Bürgschaft mittelloser Personen
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die rechtliche Bewertung der Bürgschaft mittelloser Personen. Die komplexe und schwer überschaubare Rechtsprechung der Instanzgerichte und des Bundesgerichtshofs sowie die äußerst lebhafte und engagierte Diskussion in der juristischen Literatur werden kritisch aufgearbeitet. Die Arbeit hat als Schwerpunkt die Beantwortung der Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen die auf den Abschluss eines Bürgschaftsvertrags gerichtete Willenserklärung einer mittellosen Person gegen die guten Sitten verstößt und gemäß § 138 Abs. 1 BGB nichtig ist. Da sich hinter dieser Frage der Grundsatz der Privatautonomie verbirgt, wird der grundrechtliche Schutz der Vertragsfreiheit – insbesondere der Schutz vor Fremdbestimmung – gründlich untersucht. Die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen Umstände, wie das Eigeninteresse des mittellosen Bürgen an der Kreditgewährung, das Interesse des Gläubigers am Schutz vor nachteiligen Vermögensverschiebungen von dem Hauptschuldner auf den Bürgen sowie das Interesse des Gläubigers am Zugriff auf künftiges Vermögen des mittellosen Bürgen die Sittenwidrigkeit ausschließen können, bildet einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit. Alternative Lösungskonzepte und ergänzenden Vorschläge, die neben § 138 Abs. 1 BGB in der Lage sind, das Problem der Bürgschaft mittelloser Personen zu lösen, werden ebenfalls eingehend erörtert. Schließlich wird in dieser Arbeit untersucht, wie die griechische und die englische Rechtsordnung versucht haben, das Problem zu lösen.
Leseproben
-
broschiert: 99 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-8468-7 18,80 € (Preisbindung aufgehoben)
vergriffen