utzverlag

Silvia Mara Corso: Kognitive Leistungen in kulturellen Kontexten des Lernens

Silvia Mara Corso

Kognitive Leistungen in kulturellen Kontexten des Lernens

Untersuchungen über kognitive Leistungen von Straßenkindern mit geringer Schulerfahrung in Brasilien

Die vorliegende Dissertation untersucht die kognitiven Leistungen brasilianischer Straßenkinder mit geringer Schulerfahrung. Die Beschäftigung mit dem Alltag marginalisierter Kinder, ihrem täglichen Überlebenskampf, ihren Kenntnissen und ihrem praktischen Wissen warf eine große Anzahl ungeklärter Fragen auf. In einer empirischen Studie wurden Bezüge zwischen kognitiven Leistungen und Schulversagen einerseits und Umgebungsfaktoren andererseits untersucht. An der Studie nahmen 48 Kinder aus armen Verhältnissen und 24 Kinder aus der Mittelschicht im Alter zwischen 11 und 14 Jahren teil. Überprüft wurde die zentrale Hypothese, dass das Schulversagen der Straßenkinder nicht nur einem kognitiven Defizit oder der extremen Armut des soziokulturellen Umfelds zugeschrieben werden kann, sondern dass sowohl die pädagogischen Prinzipien als auch die Form der Arbeitsorganisation und die Schulinhalte zu den mangelhaften Schulleistungen beitragen. Die erhobenen Daten bestätigten diese Hypothese: Die Straßenkinder entwickelten trotz geringer Schulkenntnisse und trotz des Misserfolgs in der Schule beim Rechnen differenziertere Strategien, da sie die konventionellen Rechenformen nicht beherrschten.

  • broschiert: 168 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-8626-1
    Erschienen: 07.07.2022

    47,00 €

    zur Zeit nicht auf Lager, erhältlich über Amazon.de

Ähnliche Bücher

  • Hans S. Fiedler: Jugend und Gewalt

    Hans S. Fiedler

    Jugend und Gewalt

    Gewalt bricht nicht als anonyme Macht von außen in eine Gesellschaft ein. Sie baut sich in der Psyche einzelner Menschen auf und hat oft eine erschreckend lange Vorgeschichte. Der Verfasser, mehr als 30 Jahre in Erziehungseinrichtungen als Pädagoge und Therapeut tätig und geübt im Umgang...

  • Henryk Machoń: Religiöse Erfahrung zwischen Emotion und Kognition

    Henryk Machoń

    Religiöse Erfahrung zwischen Emotion und Kognition

    Die abgeschwächte Prägekraft religiöser Traditionen im Zug der Individualisierung und die verstärkte »Innen- und Erlebnisorientierung« (G. Schulze) westlicher Gesellschaften haben bewirkt, dass der Begriff »religiöse Erfahrung« in der spirituellen und religionspsychologischen Literatur seit Jahren Konjunktur hat. Indes wird er recht unterschiedlich verstanden und ist wenig geklärt.