utzverlag

Christine Feltes: Steuerliche Verlustkompensation und Anteilsübertragung bei Kapitalgesellschaften

Christine Feltes

Steuerliche Verlustkompensation und Anteilsübertragung bei Kapitalgesellschaften

Mit der Unternehmenssteuerreform 2008 beabsichtigte der Gesetzgeber unter anderem, den Standort Deutschland attraktiver zu machen. Im Rahmen dieser Reform wurde die ursprüngliche Mantelkaufregelung des § 8 Abs. 4 KStG a.F. neu ausgestaltet. Das streitanfällige Tatbestandsmerkmal der „Zuführung überwiegend neuen Betriebsvermögens“ wurde dabei gestrichen. Laut Gesetzesbegründung sollte die Neuregelung des § 8 c KStG der Rechtsvereinfachung dienen. Schon frühzeitig kritisierte die Literatur, dass der neue § 8 c KStG gegen das steuerliche Leistungsfähigkeitsprinzip verstoße sowie eine Durchbrechung des Trennungsprinzips bewirke. Bereits im Laufe des Jahres 2008 hat die Wirtschaftskrise die Unzulänglichkeit des § 8 c KStG gezeigt. Dabei war die Krise jedoch nicht die Ursache für den Korrekturbedarf, vielmehr lag diese bereits im Gesetzgebungsakt selbst. Zögerlich folgten zahlreiche, stakkatoartige Gesetzesänderungen des § 8 c KStG, um diese Vorschrift abzumildern. Bemerkenswert ist vor allem, dass gerade das streitanfällige Tatbestandsmerkmal der Betriebsvermögenszuführung, worauf der Gesetzgeber bei Einführung des § 8 c KStG wegen seiner Unpraktikabilität verzichtet hatte, wieder Eingang in die Vorschrift im Rahmen der Sanierungsklausel gefunden hatte. Nunmehr hat das Finanzgericht Hamburg mit Beschluss vom 4. 4. 2011 die Vorschrift des § 8 c KStG in seiner ursprünglichen Fassung dem Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung vorgelegt.
Im Fokus der vorliegenden Dissertation steht insbesondere die Frage, ob die Regelung des§ 8 c KStG verfassungswidrig ist. Dabei finden insbesondere die zahlreichen nachträglichen Gesetzesänderungen Berücksichtigung. Bevor jedoch speziell auf die Problematik des § 8 c KStG eingegangen wird, wird zunächst ausführlich auf die Prinzipien des deutschen Steuerrechts allgemein eingegangen, da sie bei der Prüfung der Verfassungswidrigkeit des § 8 c KStG eine zentrale Rolle spielen. Die Verfasserin nimmt dabei auch die Gelegenheit wahr, den „Prinzipien-Wirrwarr“ des deutschen Steuerrechts kritisch zu hinterfragen.

  • broschiert: 400 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-4146-8
    Erschienen: 23.04.2012

    51,00 € (Preisbindung aufgehoben)

Ähnliche Bücher

  • Sebastian Schuh: Großvorhaben im Fokus

    Sebastian Schuh

    Großvorhaben im Fokus

    Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Rezession steht der Standort Deutschland in verstärktem Wettbewerb mit anderen Industrie- und Schwellenländern. Die langen Verfahrensdauern bei Großvorhaben schmälern die Standortattraktivität. Dieses Buch zeigt, wie Plangenehmigungs- und Planfeststellungsverfahren insbesondere durch eine kommunikative Neugestaltung effizienter und transparenter gestaltet werden können.

  • Kerstin Biroth: Datenschutzrechtliche Sperrstellung kartellrechtlicher Zugangsansprüche zu Daten

    Kerstin Biroth

    Datenschutzrechtliche Sperrstellung kartellrechtlicher Zugangsansprüche zu Daten

    Verbraucherinformation in Datenformat stellt ein neuartiges Phänomen der Digitalisierung dar, das kartellrechtlich sowie wettbewerbsökonomisch noch am Anfang steht. Neben dem Wettbewerbspotential, welches diesem zugeschrieben wird, tritt zunehmend das Sperrpotential nicht gehandelter personenbeziehbarer Rohdatensammlungen in den Fokus der Betrachtung. Mit § 20 Abs.

  • Mirela Babic: Das Informationsfreiheitsgesetz und die Justiz

    Mirela Babic

    Das Informationsfreiheitsgesetz und die Justiz

    Ein freiheitlich-demokratischer Staat erfordert die Partizipation des Volkes, welche ihrerseits eine Meinungs- und Willensbildung voraussetzt. Elementar hierfür ist die Kenntnis von Informationen, welche auch zur Verfolgung von Rechten erforderlich ist.