Solange das Gesinde für bürgerliche und adlige Haushalte unentbehrlich schien, stand es im Brennpunkt der Kritik, was sich in einer Fülle von Literatur niederschlug. Bis ins 20. Jh. beklagte man hierin vom Arbeitgeberstandpunkt aus fast ausschließlich die schlechten Charaktereigenschaften der Dienstmädchen. Um 1900 wurde jedoch auch ein anderes Bild gemalt, das die schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen des Hauspersonals in den Mittelpunkt rückte: die menschenunwürdige Behandlung durch die »Herrschaften« wurde von Sozialisten und Sozialreformern kritisiert. Diese beiden stereotyp wiederholten Negativbilder vom Dienstmädchen wurden in vorliegender Studie in den Ausprägungen ihrer Einzelformen dargestellt, wobei auch die Vorschläge, die zur Besserung der sozialen Lage des Hauspersonals ausgearbeitet wurden, Berücksichtigung fanden.