
Saskia Hille
Völkerrechtliche Probleme der Staatenanerkennung bei den ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken
Die vorliegende Abhandlung untersucht das völkerrechtliche Instrument der Staatenanerkennung am Beispiel Jugoslawien. Insbesondere wird auf das Anerkennungsverhalten der internationalen Staatengemeinschaft, auch dasjenige Deutschlands und der EU, bezüglich der neu entstandenen Staaten im ehemaligen Jugoslawien eingegangen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit die einzelnen Anerkennungen völkerrechtskonform waren und inwieweit sie ihrerseits das Recht der Staatenanerkennung als Völkergewohnheitsrecht zu beeinflussen imstande sind. Vergleichend werden hier andere Zerfallsprozesse, wie z.B. Indien/Pakistan oder die UdSSR, herangezogen. Auch wird das Recht der Anerkennung in Bezug gesetzt zum Interventionsverbot, dem Selbstbestimmungs-recht der Völker, der Staatensukzession und dem Prinzip der territorialen Souveränität. Gerade der Fall Bosnien-Herzegowina zeigt, daß auch nach Abschluß des Dayton-Friedensvertrages der Anspruch des anerkannten Staates auf territoriale Souveränität in Widerspruch steht zur faktischen Herrschaft der bosnischen Serben über einen Teil des Staatsgebietes.
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: 219 Seiten Format: ISBN 978-3-89481-243-0 25,46 € (Preisbindung aufgehoben)
vergriffen