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Florian Odenwald: Der nazistische Kampf gegen das ›Undeutsche‹ in Theater und Film 1920–1945

Florian Odenwald

Der nazistische Kampf gegen das ›Undeutsche‹ in Theater und Film 1920–1945

Die Arbeit behandelt einen Bereich der NS-Kulturpolitik, der bisher weitgehend vernachlässigt wurde: Sie liefert ein Panorama des nazistischen Kampfes gegen das ›Undeutsche‹, vor allem das ›Jüdische‹, in Theater und Film und befasst sich dabei erstmals auch ausführlich mit der ›Kampfzeit‹ bis 1933. Der Autor stützt sich dabei auf eine Fülle vor allem zeitgenössischer Quellen, die häufig erstmals erschlossen wurden.
Es zeigt sich, dass die Ziele des Kampfes die gleichen blieben, die Methoden aber wechselten. Waren es bis 1933 vor allem Polemiken in der NS-Kampfpresse und gewalttätige Aktionen gegen missliebige Theaterstücke und Filme, so wurde das propagierte Programm nach 1933 durch ein weites Feld administrativer Maßnahmen umgesetzt, das von der ›Säuberung‹ der Spielpläne bis zur Nazifizierung der Besucherorganisationen, von förmlichen Filmverboten bis zur ›Arisierung‹ des Kinobesitzes reichte.
Die Arbeit betritt vielfach Neuland; selbst wo dies nicht der Fall ist, ergänzt und vervollständigt sie das bisherige Bild von der nazistischen Theater- und Filmpolitik mit zahlreichen neuen Details.

  • broschiert: 412 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-0632-0
    Erschienen: 04.09.2006

    60,00 € (Preisbindung aufgehoben)

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  • E-Book: 412 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-0632-0
    Erschienen: 04.09.2006

Auszüge aus Rezensionen

  • Trotz allem bleibt Odenwalds Buch eine akribisch recherchierte und fachlich fundierte Studie, die nicht nur für Film- und Theaterwissenschaftler von Interesse sein dürfte.

    Historische Zeitschrift (Band 286/2008)

  • Während es vor 1933 noch bei Polemiken und Krawallen gegen »Undeutsches« im Theater und Kino bleiben musste, wird in der NS-Zeit mit einer Fülle administrativer Maßnahmen eine vollständige Nazifizierung durchgführt. Sie beginnt mit der »Säuberung« des Filmangebots, setzt sich mit förmlichen Veboten fort und schließt die »Arisierung« der Kinos ein. Mit seiner ausgezeichneten Studie hat Odenwald Neuland betreten. Er präsentiert zahlreiche unbekannte Details der NS-Theater- und Filmpolitik. Sehr verdienstvoll sind die zehn Anhänge seines Bandes, die Listen »undeutscher« Dramatiker, Regiesseure, Filme sowie Verzeichnisse der im Krieg vom Spielplan abgesetzer Filme enthalten.

    http://www.literaturkritik.de (Nr. 9,September 2007)

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