Seyda Dilek Emek
Parteiverbote und Europäische Menschenrechtskonvention
Die Entwicklung europäischer Parteiverbotsstandards nach Art. 11 Abs. 2 EMRK unter besonderer Berücksichtigung des deutschen und türkischen Parteienrechts
Die Zulässigkeit von Parteiverboten ist eine Grenzfrage der Demokratie, die bisher vornehmlich dem nationalen Recht zuzuordnen war. In neun Urteilen hat sich der EGMR dem Parteiverbot angenommen und für den Raum der EMRK europäische Verbotsstandards nach Artikel 11 Abs. 2 EMRK entwickelt. Diese Standards waren für das türkische Parteienrecht sehr bedeutsam und haben zu erheblichen rechtlichen Veränderungen in der Türkei geführt. Aber auch in den übrigen Mitgliedsstaaten zur Konvention ist der neue Maßstab von großer Bedeutung. In Deutschland wird das Bundesverfassungsgericht seinen Maßstab nach Artikel 21 Abs. 2 GG neu überdenken müssen, insbesondere die Nichtanwendung des Verhältnismäßigkeitsprinzips. Im deutschen und spanischen Recht ist die »automatische« Aberkennung von Abgeordnetenmandaten nach einem Parteiverbot problematisch, in einigen osteuropäischen Staaten bestimmte Parteinamensverbote. Auf diese und weitere Themen geht die vorliegende Arbeit ein.
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broschiert: 372 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-0648-1 Erschienen: 09.07.2007 63,00 € (Preisbindung aufgehoben)
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Auszüge aus Rezensionen
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Das Buch von Seyda Dilek Emek ist eine umfassende Abhandlung zur aktuellen Debatte über die nationalen Parteiverbote und die Europäische Menschenrechtskonvention. Die intensive Auseinandersetzung mit der türkischen Parteiverbotsproblematik unter Heranziehung der türkischen einschlägigen Literatur ist vor dem Hintergrund des deutlichen Übergewichts der Entscheidungen des EGMR zu türkischen Parteiverbotsverfahren eine Bereicherung für die aktuelle Debatte.
Dr. Heike Merten in: MIP (2007 14. Jahrgang)