
Simone Goltz
Weltanschauungsgemeinschaften
Begriff und verfassungsrechtliche Stellung
Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 7 WRV stellt den Religionsgesellschaften diejenigen Vereinigungen gleich, „die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen“. Was aber ist eine Weltanschauung? Im allgemeinen und im wissenschaftlichen Sprachgebrauch ist der Begriff inhaltlich offen: Es handelt sich um eine Sammelbezeichnung für die unterschiedlichsten Theorien und Lebenseinstellungen. Für rechtliche Zwecke sind daher Kriterien zu entwickeln, anhand derer der religiös und weltanschaulich neutrale Staat eine Lehre als Weltanschauung identifizieren kann. Dabei spielt auch das Verhältnis von Religionen und Weltanschauungen zueinander eine wichtige Rolle: Ist eine Unterscheidung überhaupt möglich, oder kann die Abgrenzung dahinstehen, weil beide Phänomene von Verfassung wegen einander gleichgestellt sind?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Daneben wird auf die Merkmale von Weltanschauungsgemeinschaften eingegangen. Ein weiteres Thema ist die verfassungsrechtliche Gleichstellung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften im Bereich von Art. 7 Abs. 3 GG und Art. 140 GG i.V.m. Art. 141 WRV. Die gefundenen Ergebnisse werden abschließend anhand von Praxisbeispielen überprüft.
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broschiert: 336 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-4427-8 Erschienen: 19.03.2015 44,00 €
Auszüge aus Rezensionen
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In letzter Zeit hat unter den Juristen die Beschäftigung mit dem Begriff der Weltanschauung und den Weltanschauungsgemeinschaften zugenommen. Das Buch von Goltz reiht sich hier ein und ist ein weiterer Schritt, die bislang vorherrschende Ignoranz gegenüber den Weltanschauung zu überwinden.
humanismus aktuell (2016,7, H. 2)