
Thomas Schäfer
Andres Agathoi
Studien zum Realitätsgehalt der Bewaffnung attischer Krieger auf Denkmälern klassischer Zeit
Die Untersuchung stellt sich zur Aufgabe, am Beispiel von Antiquaria aus dem militärischen Bereich nach dem Verhältnis von Realität und Abbild in der griechischen Bildsprache klassischer Zeit in Athen zu fragen. Dazu werden vor allem sepulkrale Denkmäler herangezogen, die sich bis zu einem gewissen Grad auf die persönliche Situation des Verstorbenen beziehen und von daher zeitgebundene Darstellungen erwarten lassen. Dennoch ist selbst hier die spezifische Auswahl der Waffen keineswegs immer realistischen, sondern übergeordneten Kriterien verpflichtet. Dies zeigt sich etwa in der gelegentlichen Verwendung des inzwischen obsolet gewordenen korinthischen Helms als Chiffre für Arete oder der häufigen Wiedergabe einer leichten Körperbekleidung anstelle des Brustpanzers, die sich möglicherweise an mythischen Vorbildern orientiert. Bedeutung und Stellenwert von Bewaffnung und Tracht fügen sich damit in eine Bildsprache ein, die früher als »idealisierend« bezeichnet wurde; tatsächlich aber beruht sie aber auf einem Kanon allgemein akzeptierter Sehgewohnheiten und Wertvorstellungen, deren Bildfassung den zeitgenössischen Lebensformen allerdings nur selten angepaßt war.
-
broschiert: 210 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-7554-8 25,46 € (Preisbindung aufgehoben)
vergriffen