
Katja Schneider
Villa und Natur
Eine Studie zur römischen Oberschichtkultur im letzten vor- und ersten nachchristlichen Jahrhundert
Das Bild des naturverbundenen Römers, der sich auch als reicher Senator eine innige Liebe zum einfachen Landleben bewahrt, ist ein Mythos. Vergil und Horaz haben ihn in ihren Dichtungen beschworen, und so erhält sich dieses Bild bis heute in Schulbüchern und Fachliteratur.
Mit der zeitgenössischen Wirklichkeit hat dies jedoch nur wenig zu tun. Denn was die wohlhabenden Römer auf ihren Luxusvillen in Campanien wirklich suchten, war eine hochartifizielle, technisch aufbereitete Natur. Zum ersten Mal in der abendländischen Antike werden kunstvolle Ziergärten und Vogelhäuser angelegt, zum ersten Mal baut man Aussichtsterrassen und entwickelt eine echte Landschaftsmalerei. Welches neuartige Interesse an der Natur drückt sich in solchen Entwicklungen aus? Warum wird dieses Interesse gerade in der Krisenzeit der späten Republik ausgebildet? Und wie lassen sich vor diesem Hintergrund die Naturidyllen in der Dichtung erklären?
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: 180 Seiten Format: ISBN 978-3-88073-515-6 23,93 € (Preisbindung aufgehoben)
vergriffen