utzverlag

Philipp Emanuel Müller: Die melodischen Strukturen des Ülkantun

Philipp Emanuel Müller

Die melodischen Strukturen des Ülkantun

Zum Einfluss universeller Klangprinzipien auf das mündlich tradierte Tonsystem der Mapuche-Indianer

Ülkantun bezeichnet den traditionellen Stil gesungener Erzählungen der Mapuche-Indianer im Süden Chiles. Erfahrungen und Identifikationen sowie freundschaftliche und familiäre Beziehungen werden hier mittels gesungener Sprache zum Ausdruck gebracht.
Der Band beschäftigt sich mit den melodischen Strukturen des Ülkantun, deren Eigenschaften, Anwendungsformen und Herkunft. Die Untersuchungen der Gesangsmelodik im Kontext ihrer mündlichen Tradierung lassen hierbei eine Rückführung auf die in Naturtrompeten impliziten Tonstrukturen zu. Die Musikkultur der Mapuche macht deutlich, dass die Frage nach den universellen Voraussetzungen musikalischer Handlungen und Inhalte nicht allein auf die humanpsychologischen und -physiologischen Prädispositionen des Menschen zurückzuführen sind.
Der Ülkantun Mapuche zeigt auf einzigartige Weise, in welcher Form universelle Voraussetzungen des Klanges Einfluss auf die Auswahl und Prägung von Tonsystemen besitzen und in kulturspezifischen musikalischen Handlungen verarbeitet werden.

  • Hardcover: 310 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-0886-7
    Erschienen: 21.08.2009

    57,00 € (Preisbindung aufgehoben)

    In den Warenkorb

Über den Autor

Philipp Emanuel Müller studierte Musikpädagogik, Musikwissenschaften und Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Promotion schloss er im Fachbereich Musikethnologie ab.
Bereits nach dem Abitur lebte er für eineinhalb Jahre in Südchile und absolvierte dort seinen Zivildienst in einem Projekt von »Brot für die Welt«. In den Jahren 2006 und 2007 kehrte er zur Durchführung musikethnologischer Forschungen nach Südchile zurück, wo er mit seiner Familie mehrere Monate bei den Mapuche-Indiandern lebte und deren Gesangformen und Tonsysteme untersuchte.

Ähnliche Bücher

  • Helmut Schindler: Die Karihona

    Helmut Schindler

    Die Karihona

    Diese Ethnographie behandelt die Kultur und Geschichte der Karihona (Carijona), eines Indianervolks Nordwest-Amazoniens, im heutigen Südost-Kolumbien. Die Heimat der Karihona war früher die Umgebung des noch wenig bekannten Höhenzugs Chiribiquete im Tropenwald Kolumbiens, Tafelbergen von 200 km Länge im Osten der heutigen Provinz Caquetá.

  • Birgit Brajdic: Nur von besten Eltern

    Birgit Brajdic

    Nur von besten Eltern

    Das bayerische Gymnasium. Hort humanistischer Bildung, Ziel aller elterlichen Bildungswünsche, neue Volksschule. Wirklich? Denn die gymnasiale Bildung am Beginn des 21. Jahrhunderts entspricht nicht dem Ideal und es wird weiterhin streng selektiert, damit nur bestimmte Kinder auf das Gymnasium übertreten können.

  • Stefanie Graul: Der Anerkennungskonflikt bei den drei Geschlechtern der Binnizá

    Stefanie Graul

    Der Anerkennungskonflikt bei den drei Geschlechtern der Binnizá

    Bei den Binnizá, den isthmischen Zapoteken, handelt es sich um ein indigenes Volk im Süden Mexikos mit drei sozialen Geschlechtern – Frauen, Muxe’ und Männern. Sie sind eine moderne, urbane Kultur, die ihre eigenen auffallenden Traditionen bewahrt hat, was eine Reihe mythisierender Vorurteile generiert.

  • Maria Kecskési (Hrsg.): Die Mwera in Südost-Tansania

    Maria Kecskési (Hrsg.)

    Die Mwera in Südost-Tansania

    Die Missionsbenediktiner aus Bayern waren Pioniere in der Erforschung der in Südost-Tansania seit Mitte des 19. Jahrhunderts siedelnden Mwera, die heute etwa ein halbe Million Menschen zählen. Um eine effiziente Missionierung zu erwirken, strebten die Patres danach, die traditionelle Kultur der angetroffenen Bevölkerung zu beschreiben,...