
Maria Kecskési (Hrsg.)
Die Mwera in Südost-Tansania
Ihre Lebensweise und Kultur um 1920 nach Joachim Ammann OSB und Meinulf Küsters OSB mit Fotografien von Nikolaus von Holzen OSB
Die Missionsbenediktiner aus Bayern waren Pioniere in der Erforschung der in Südost-Tansania seit Mitte des 19. Jahrhunderts siedelnden Mwera, die heute etwa ein halbe Million Menschen zählen. Um eine effiziente Missionierung zu erwirken, strebten die Patres danach, die traditionelle Kultur der angetroffenen Bevölkerung zu beschreiben, zu erörtern und zu verstehen. Unter diesen ersten Pionieren zeichnen sich besonders zwei Missionare durch ethnografische Beobachtung und Beschreibung aus: Joachim Ammann OSB, später Abt-Bischof in Ndanda, und Meinulf Küsters OSB, promovierter Ethnologe und erster Kustos der Afrika-Abteilung des Völkerkundemuseums in München. Beide waren Angehörige der Erzabtei Sankt Ottilien in Oberbayern. Sie haben in den 1920er Jahren die erste umfassende Beschreibung der »Sitten und Bräuche« der Mwera mit Sachlichkeit aufgezeichnet.
Die vorliegende Arbeit ist eine Quellenedition. Sie enthält bisher unpubliziertes Archivmaterial aus den Abteien Sankt Ottilien, Münsterschwarzach und Ndanda (Tansania), von den beiden Missionsbenediktinern verfasste ethnografische Arbeiten, sowie reiches Fotomaterial, das der fachlich geschulte Missionsfotograf Nikolaus von Holzen OSB nach Intentionen des Ethnologen Meinulf Küsters OSB 1927/1928 aufgenommen hat. Der Katalogteil beinhaltet die Dokumentation der von Meinulf Küsters erworbenen Sammlung der Sachkultur der Mwera, der einzigen systematischen Sammlung dieser Ethnie in der westlichen Welt. Sie ist Bestandsteil der Afrika-Abteilung des Staatlichen Museums für Völkerkunde in München.
Leseproben
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broschiert: 338 Seiten Format: 24 x 17 ISBN 978-3-8316-4173-4 Erschienen: 05.10.2012 54,00 € (Preisbindung aufgehoben)
Auszüge aus Rezensionen
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Maria Kecskési leistet mit dem vorliegenden Band einen bedeutenden Beitrag zur Ethnografie der Mwera, über die bis heute wenig bekannt ist. […] Darüber hinaus stellt die Herausgeberin, auf ihren eigenen Recherchen basierend, die Manuskripte in einen forschungsgeschichtlichen Kontext und erhellt damit die Geschichte der Ethnografie im Rahmen der katholischen Mission. […] Der Herausgeberin gebührt große Anerkennung für ihre sorgfältige Edition der Texte, ihre ergänzenden, teilweise mühsamen Recherchen und die Form der Präsentation
Anthropos (110.2015)