Sascha Müller
Menschenwürde und Religion
Die Suche nach der wahren Freiheit – metaphysische Wegweiser von Platon bis Hegel
Kann der Mensch für sich eine unbedingte Würde reklamieren und so zur wahren Bestimmung seiner Freiheit finden? Kann ihm Religion bei dieser Wesenssuche helfen?
Die Eröffnung eines positiven Antworthorizontes aus metaphysischer wie christlich-religiöser Perspektive soll Gegenstand vorliegender Untersuchung sein. Ein Beitrag zur Epistemologie philosophischer Ethik liegt darin beschlossen.
Bereits die Antike – hier durch PLATON vertreten – verortet ihre Moralvorstellungen im Spannungsfeld von Natur und Gesetz und berührt auch die Sphäre der Religion. Bis in die Moderne hinein spielt die heuristische Figur des Naturrechts eine dominante begründungstheoretische Rolle für die Statik moralischer Normen. Auch abendländische Metaphysik rekurriert in vielfältiger Weise auf den Naturbegriff, oft bei gleichzeitiger Übernahme christlich-religiösen Vorstellungsmaterials, das den quasi über-natürlichen Gedanken motiviert, Gott werde Mensch. Ohne die Kenntnis der biblischen Tradition können entscheidende Argumentationsstränge großer Denker (z.B. PICO DELLA MIRANDOLA, DESCARTES, KANT, FICHTE, SCHELLING, HEGEL, aber u.a. auch HOBBES, SAMUEL VON PUFENDORF, LOCKE, HUME, ROUSSEAU) kaum erhellt werden. Und schließlich: Selbst die plurale Gesellschaft von Heute wird ihre Wegweiser in Richtung unantastbarer Würde und Freiheit ohne idealistische Prämissen schwer aufrichten können.
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broschiert: 518 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-4150-5 Erschienen: 02.01.2012 54,00 € (Preisbindung aufgehoben)
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Auszüge aus Rezensionen
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Von den – faktisch drei – Titeln des Buches gibt der mittlere: »Die Suche nach der wahren Freiheit« wohl am genauesten an, worum es Sascha Müller geht. Dem ist der erste Hauptteil des Buches (69–225) in Form von Reflexionen über die Leitbegriffe »Inkarnation«, »Natur und transzendentales Ich« sowie »Wahrheitsfähigkeit des Menschen« gewidmet. Der dritte Titel: »metaphysische Wegweiser von Platon bis Hegel« verweist auf die gewählte Methode, nämlich auf kurze Analysen großer, vor allem neuzeitlicher philosophischer Entwürfe, die den zweiten Hauptteil (227–433) ausmachen. Der erste Titel: »Menschenwürde und Religion« artikuliert hingegen das leitende Interesse des Vf.s und seines Werkes, nämlich zu zeigen, dass und wie »Menschenwürde« als philosophisch-anthropologischer Grundbegriff auf Religion verweist, nämlich durch die Menschwerdung Gottes.
Theologische Literaturzeitung (Heft 4, April 2013)
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Kaum ein Autor von Rang ist ausgelassen, kaum ein wichtiges Buch nicht erwähnt: Sascha Müller folgt einer bemerkenswerten Gründlichkeit, wenn er der Frage nach dem – in der Sache überaus wichtigen – Zusammenhang, der zwischen Religion und Menschenwürde besteht, nachgeht. […] Müller gelingt es durchaus, die philosophische Fruchtbarkeit der fundamentalen Bedeutung des Gedankens der Inkarnation in seinen schier unendlichen Facetten deutlich hervortreten zu lassen und durch die historischen Turbulenzen seiner Ausdeutung hindurch zu verfolgen. Das ist eine beachtliche Leistung, die nur vollbingen kann, wer die Quellen gut kennt und die Leitfrage seiner Forschung stets […] im Blick behält.
Die Tagespost (Nr. 22, 22.02.2014)
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M.s Grundthese, seine drei Grundannahmen, der metaphysische Theismus und die darauf gegründete Theo-Anthropologie entfaltet das Buch in eindrucksvoller Breite und Durchdringung, dank stupender Belesenheit in der Primär- und Sekundärliteratur.
Theologie und Philosophie (3/2014)