utzverlag

Andrea Tietz: Die Saga von Þorsteinn bæjarmagn

Andrea Tietz

Die Saga von Þorsteinn bæjarmagn

Saga af Þorsteini bæjarmagni – Übersetzung und Kommentar

Die Geschichte des Bauernsohnes Þorsteinn, der aufgrund seiner außerordentlichen Größe den Beinamen bæjarmagn – ›Kraft des Hofes‹ – trägt, beginnt im Norwegen des ausgehenden 10. Jahrhunderts. Als Gefolgsmann des Königs Óláfr Tryggvason begibt sich Þorsteinn auf diverse Fahrten, auf denen er phantastische Abenteuer erlebt: Er bereist die Unterwelt, sichert sich die Dankbarkeit eines Zwergenvaters und findet in einer von Riesen bewohnten Anderswelt nicht nur neue Freunde, sondern lernt dort auch seine zukünftige Frau kennen. Seinen Erfolg hat er dabei neben seiner Stärke und seinem Mut verschiedenen magischen Gegenständen zu verdanken.

Bisherige Untersuchungen der Saga af Þorsteini bæjarmagni betrachteten den Text hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Intertextualität, da er aus einem großen Inventar an Motiven und Personen schöpft, die aus anderen Quellen – der altnordischen Mythologie im Allgemeinen, weiteren Vorzeitsagas sowie den Gesta Danorum des Saxo Grammaticus – bekannt sind. Die vorliegende Arbeit hat es sich hingegen zum Ziel gesetzt, die Saga als eigenständiges literarisches Werk zu betrachten und zugleich die offensichtlichen Anknüpfungspunkte und Anleihen zu berücksichtigen. Darüber hinaus bietet sie eine mit ausführlichen Anmerkungen versehene Übersetzung, die den Text einem deutschsprachigen Publikum zugänglich machen soll. Das Hauptaugenmerk des umfangreichen Kommentarteils liegt auf den in die Saga eingewobenen Motiven, die von gängigen Topoi – wie etwa dem des dankbaren Zwerges – über Referenzen auf den Gott Þórr bis hin zur Anspielung auf einen stark verdunkelten Mythos, der bis ins Gemeingermanische verweist, reichen.

  • broschiert: 204 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-4183-3
    Erschienen: 09.11.2012

    47,00 € (Preisbindung aufgehoben)

    In den Warenkorb
  • Ebook (PDF): 204 Seiten
    Format: 20,5 x 14,5
    ISBN 978-3-8316-7002-4
    Erschienen: 03.02.2014

    31,99 € (Preisbindung aufgehoben)

    Bei Ciando kaufen

Über die Autorin

Andrea Tietz studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Nordische Philologie, Finnougristik/Uralistik und Germanistische Mediävistik. Nach einem Auslandssemester am Háskóli Íslands (University of Iceland) schloss sie ihr Studium zum Wintersemester 2010/11 ab. Zurzeit ist sie als Korrektorin bei einer lokalen Tageszeitung tätig.

Auszüge aus Rezensionen

  • Das Buch macht deutlich, dass sich auch den Fornalsarsögur noch manches abgewinnen lässt, wenn man nach Motiven und Parallelen forscht. Die Autorin hat hiermit einen schönen Beitrag zu der Erforschung dieser Gattung geleistet.

    Amsterdamer Beiträge zu älteren Germanistik (2014)

Ähnliche Bücher

  • Saskia Klose: Crossdressing in der altnordischen Literatur

    Saskia Klose

    Crossdressing in der altnordischen Literatur

    Von der Verkleidung eines Gottes als Braut bis zu Königstöchtern in Ritterrüstungen: Crossdressing ist ein über die verschiedenen Gattungen der altnordischen Literatur weit verbreitetes Motiv. Zu seinen Manifestationen gehören Verkleidungen, die für die Haupthandlung einer Erzählung relevant sind, ebenso wie gewitzte bis tragische Verwirrspiele, abenteuerliche...

  • Andreas Schmidt, Daniela Hahn (Hrsg.): Unwanted

    Andreas Schmidt, Daniela Hahn (Hrsg.)

    Unwanted

    The 9 essays collected in this volume are the result of a workshop for international doctoral and postdoctoral researchers in Old Norse-Icelandic Saga Studies held at the Institute for Nordic Philology (LMU) in Munich in December 2018.

  • Klaus Düwel: Völsi-Geschichten

    Klaus Düwel

    Völsi-Geschichten

    Die eigentümliche Geschichte vom Völsi, einem abgeschnittenen und kultisch verehrten Pferdepenis, hat von je her die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen. Diese kleine Bekehrungsgeschichte um König Olaf den Heiligen wurde dabei überwiegend als später Reflex eines heidnischen Fruchtbarkeitskultes verstanden, die mit der Kehrreimzeile ‚Þiggi...