Jacqueline Leonhardt-Aumüller
Narren um Christi willen
Eine Studie zu Tradition und Typologie des »Narren in Christo« und dessen Ausprägung bei Gerhart Hauptmann
Die Idee des »Narren in Christo« geht auf das Wort des Apostels Paulus zurück: »Nos stulti propter Christum« (1 Kor 4, 10). Paulus nimmt damit Bezug auf die Person und die Lehre Jesu und bezeichnet sich und die Apostel als »Narren« in einer heidnischen, von der »sophia« bestimmten Welt. Die ersten Christen werden wegen ihres Glaubens an die Auferstehung Jesu Christi von der Welt für töricht gehalten. Die höhere Weisheit, der dieser Glaube entspringt, kann von den »Weltweisen« nicht wahrgenommen werden und wird daher verlacht. Ein zentrales Anliegen der vorliegenden Studie besteht darin, den Ursprung und die teilweise divergenten literarhistorischen Entwicklungslinien dieser Narrenidee zu beleuchten. Das Spektrum der Ausprägungsformen reicht vom provokativen »Salós«-Typus der Spätantike bis hin zu Gerhart Hauptmanns psychisch krankem Protagonisten Emanuel Quint, der in besonderer Weise prädestiniert ist zur Repräsentation des Göttlichen in der Welt.
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broschiert: 198 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-7497-8 Erschienen: 01.08.1993 24,00 € (Preisbindung aufgehoben)
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