Kristin Haas-Heichen
Die Gestalt der Elektra in der französischen und deutschen Dramatik des 18. Jahrhunderts
Als die drei bedeutendsten Elektra–Werke in der französischen und deutschen Dramatik des 18. Jahrhunderts sind die Dichtungen Crébillons, Voltaires und Bodmers zu nennen. In der Darstellung des antiken Elektra–Mythos wird das in dieser Zeit immer wieder propagierte Verständnis von »Mythos als Fabel« deutlich. Es findet ein Umschreiben des ursprünglichen Stoffes sowohl im Hinblick auf ein verändertes dichtungspoetisches Verständnis als auch inhaltlich im Sinne sozial–historischer und ideengeschichtlicher Strömungen im 18. Jahrhundert statt. Der Mythos, wie er in der griechischen Tragödie zum Ausdruck kommt, wird seiner dem neuzeitlichen Bewußtsein irrational und unmoralisch anmutenden Unstimmigkeiten enthoben und in neue, festumrissene Kategorien überführt: Christliche Moral und aufklärerisch-individuelles Denken werden dabei zu prägenden Wertstäben. Mythos wird bei den modernen Autoren überwiegend als Träger moralisch-politischer Intentionen verstanden.
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: 206 Seiten Format: 20,5 x 14,5 ISBN 978-3-8316-7496-1 Erschienen: 04.09.2020 24,00 € (Preisbindung aufgehoben)
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